Werder


Wann genau in Werder eine Kapelle errichtet wurde, ist nicht bekannt. Es könnte aber schon bald nach der Völkerwanderung (375-600) gewesen sein. Die Johanneskapelle wurde vermutlich von den damaligen „Herren von Werder“ gegründet. 1305 wird die Burg Werder zerstört und die Kapelle aus den Trümmern der Burg von Neuem errichtet, wahrscheinlich dort, wo sie jetzt steht. 1542 wird die Kapellengemeinde der Kirchengemeinde Bockenem angeschlossen und die Kapelle zu einem evangelischen Gotteshaus umgewandelt. An diese Zeit erinnert der steinerne Taufstein, der mit 4 Wappen verziert ist.

1573 wird die Kapellengemeinde Werder der Kirchengemeinde Schlewecke angegliedert. 1737 wird der Turm instand gesetzt, daran erinnert die Wetterfahne mit dieser Jahreszahl. 1759 (die Jahreszahl ist über der Eingangstür zu lesen) wird die Kapelle von Grund auf aus Bruchsteinen neu gebaut. Dem Baustil jener Zeit entsprechen die Mauerecken und hohen Fenster im Stichbogen. Der steinerne Kanzelaltar stammt aus der Zeit um 1481.

Eine Besonderheit ist der Taufengel aus Weichholz. Er stammt vermutlich aus dem Jahre 1759 und lag Jahrzehnte unbeachtet in einem Winkel der Kapelle. Die Arme, die früher ein Taufbecken getragen hatten, fehlten. Bevor der Engel 1957 wieder angebracht wurde, fertigte eine Bildhauerin aus Goslar die Arme neu an, die jetzt ein Spruchband tragen.

Die spätgotische Johannes-Figur wurde 1978 bei Aufräumarbeiten auf dem Kapellenboden gefunden. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und steht nun auf einem Podest an der Nordwand der Kapelle. Die alte Kapelle könnte demnach zu Ehren des Heiligen Johannes erbaut worden sein.


Die Schöpfung in Bildern

hier mal als Gemeindebriefcover - in der Kapelle im Original

In unserer Kapelle hängen seit Pfingstsamstag 2024 die sechs Tage der Schöpfungsgeschichte, versehen mit Erläuterungen von Heidrun Lindenberg. Anlässlich des  Motorradgottesdienstes hat der Seesener Pfarrer Tim-Florian Meyer die von der Künstlerin Heidrun Lindenberg gemalten Bilder der Öffentlichkeit vorgestellt. Wochen zuvor ist die Künstlerin an den Kirchenvorstand herangetreten: es sei ihr wichtig, dass diese Bilder, sozusagen als Erbe, in Werder dauerhaft hängen. In der darauf folgenden Sitzung kamen die Kirchenvorsteher*innen diesem Anliegen sehr gerne nach. Die Abstimmung erfolgte einstimmig. So kam es, dass die Künstlerin in der Woche vor Pfingsten die Bilder in die Kapelle brachte. Wir Kirchenvorsteher*innen aus Werder haben mit ihr besprochen, wo und wie die Bilder am besten zur Geltung kommen und sich trotzdem harmonisch in die Kapelle einfügen. Gesagt, getan wurden auch gleich die Gemälde aufgehängt. Vielen Dank an Manfred Lange und Heiner Steinborn. Die Künstlerin und ihr Ehemann Eckhard besuchten natürlich den Motorradgottesdienst und fanden es spannend, wie nett es doch mit den vielen Motorradfahrer*innen war.
Die Bilder bereichern unsere Kapelle sehr. Wer außerhalb von Gottesdiensten die Bilder in Ruhe ansehen und auf sich wirken lassen möchte, kann mich gern per Mail unter gabrieleheinrich@gmx.de kontaktieren und einen Termin ausmachen.

(Text von Gabriele Heinrich)


Weitere Informationen auf der Website des Ortes: Werder im Ambergau